Rajasthan 2005
Es sieht vielleicht dramatisch aus, war aber nur ein Goldregen-Böller. Der ein bißchen zu früh losregnete als wir ihn angezündet hatten.
Als Tourist glaubt man ja schnell, bei jedem Fest in fremden Ländern mitmischen zu müssen. Vor allem, wenn es so dekorativ ist wie das Holi-Fest in Indien.
Am ersten Tag dieses Frühlingsfestes werden Feuer angezündet, um symbolisch eine böse Dämonin zu vertreiben.
Die Sage dazu geht so:
Holika, eine feuerfeste Prinzessin, hatte von ihrem Vater den Auftrag bekommen, ihren Bruder Prahlada in die Flammen zu locken. Der huldigte nämlich nicht Papa, wie von dem verlangt, sondern dem Gott Vishnu.
Die Sache ging allerdings, zumindest aus Sicht des Vaters schief. Diesmal verbrannte die gemeine Schwester, der Bruder blieb unversehrt.
Danach wird das Holi-Fest bunt.
Und zumindest theoretisch demokratisch. Dem an diesem Tag fallen höchstoffiziell alle Schranken. Egal welche Kaste, welches Alter, welches Geschlecht – alle dürfen sich gegenseitig mit Farbe bewerfen. Oder bespritzen.
Wer das nicht will, muß zu Hause bleiben. Oder anders gesagt: Wir waren nach einer Stunde mindestens so rosa wie die Jungs hier.